Gehört die Zukunft dem autonomen Fahren?

KS: Technisch problemlos, rechtlich noch eine Grauzone

Ein selbstfahrendes Auto, bei dem der Fahrer praktisch nichts mehr zu tun hat, ist keine Zukunftsmusik mehr. Das sogenannte autonome Fahren ist heute bereits technisch problemlos. Der Automobilclub Kraftfahrer-Schutz (KS) rechnet damit, dass das Autofahren in den kommenden zehn Jahren immer weiter automatisiert wird. Er weist allerdings darauf hin, dass die rechtliche Seite des autonomen Fahrens noch nicht geklärt ist. Deshalb appelliert der Club an die zuständigen Ministerien für Verkehr und Justiz, die nötigen juristischen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Beim autonomen Fahren erkennt das Auto mit Hilfe zahlreicher Sensoren und Kameras, wo es sich befindet und wo andere Verkehrsteilnehmer auf der Straße sind. In Verbindung mit modernsten Navigationssystemen und viel Computertechnik sind diese Autos in der Lage, selbständig das Fahrziel anzusteuern und kritischen Situationen zum Beispiel durch rechtzeitiges Bremsen aus dem Weg zu gehen. Entsprechende Teststrecken, beispielsweise auf der A9 (München-Nürnberg) werden in Kürze eingerichtet. Dabei kann man davon ausgehen, dass die Technik weit weniger Fehler macht, als der Mensch. Auf diese Weise dürften auch die Unfallzahlen weiter zurückgehen.

Kommt es beim autonomen Fahren trotz aller Elektronik zu einem Unfall, stellt sich die Frage, wer dafür die Verantwortung trägt, der Fahrzeughersteller, der Softwareentwickler oder wer sonst. Der Fahrer kann jedenfalls nicht der Schuldige sein, wenn er sich auf sein selbstfahrendes Auto verlässt.

Nach Beobachtungen des KS sind es vor allem deutsche Autofirmen, die sich mit der Entwicklung autonomer Fahrzeuge befassen. Ohne einen rechtlichen Rahmen wird sich die Technik aber kaum durchsetzen können. Das bedeutet auch, dass Hersteller in anderen Ländern möglicherweise schneller zum Zug kommen und aus der unklaren Rechtslage in Deutschland Wettbewerbsvorteile ziehen.