KS-Energie- und Umweltpreis geht an Scania

Erster Hybrid-Lkw, der Euro 6 erfüllt

Der diesjährige Energie- und Umweltpreis des Automobilclub Kraftfahrer-Schutz (KS) geht an den schwedischen Nutzfahrzeughersteller Scania. Der KS zeichnet damit die Entwicklung des ersten Hybrid-Lkw aus, der die strengen Umweltkriterien der Euro 6 erfüllt. Der Scania P 320 ist ein Fahrzeug für den städtischen Verteilerverkehr, das mit Strom und Biodiesel fährt.

Die Expertenjury war vor allem von der Kombination aus lautlosem und emissionsfreiem Elektro-Antrieb sowie dem dynamischen 9-Liter-Euro-6-Motor mit 320 PS angetan. Auch wenn die Reichweite des 18-Tonners im rein elektrischen Betrieb gering ist, so ist es doch möglich, kurze Strecken praktisch geräuschlos mit Strom zu fahren, beispielsweise bei Nacht in lärmempfindlichen Gebieten oder bei der Fahrt zu Be- und Entladestellen, in Gebäuden und auf Parkplätzen, wo Abgase und Geräuschemissionen verringert werden sollen oder unerwünscht sind.

Der Scania P 320 erreicht CO2-Reduzierungen von bis zu 92 Prozent und spart bis zu 18 Prozent Kraftstoff ein im Vergleich zum durchschnittlichen städtischen Verteilerverkehr. Wichtige Voraussetzung für den KS-Energie- und Umweltpreis ist, dass sich die prämierte Technik nicht im Versuchsstadium befindet, sondern dass der Verbraucher sie zu marktgerechten Konditionen kaufen kann. Auch das erfüllt der Scania P 320.

KS-Präsident Peter Dietrich Rath lobte die Entscheidung der Expertenjury für einen Meilenstein der Antriebstechnik. Gerade angesichts der Tatsache, dass die Elektromobilität noch längst nicht den Erfolg hat, der vor allem von der Politik angestrebt wird, haben Hybridantriebe in der Markthochlaufphase der E-Mobilität deutlich bessere Marktchancen.

Der KS-Energie- und Umweltpreis ist der einzige Preis dieser Art in Europa. Seit 1981 werden damit Unternehmen ausgezeichnet, die sich bei Energiesparen und Umweltschutz hervorgetan haben. Die Schirmherrschaft hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Der Preis wird am 24. Juni 2016 in München übergeben.