Die Transformation der Mobilitätsbranche bedarf hoher Innovationsfähigkeit

Die derzeitigen Herausforderungen sind angesichts der Folgen von Corona, unterbrochener Lieferketten und Inflation immens. Der Ukraine-Krieg sorgt zudem für eine weitere Unordnung und Destabilisierung auch scheinbar sicher geglaubter Sektoren, wie der Energieversorgung. Der KS Energie- und Umweltpreis für Innovationen im Bereich nachhaltiger Mobilität ist in dieser Situation aktueller und relevanter denn je.

„Die renommierte Auszeichnung des Automobilclubs KS e.V. führt besonders in diesem Jahr die Aufmerksamkeit aus dem Lamento über die Missstände direkt in den Lösungsraum. Schließlich sind Innovationen das Elixier, aus dem die Hoffnung nach einer wieder besseren Zukunft erwächst“, bringt es Dr. Ulrich W. Schiefer, eines der Mitglieder der zehnköpfigen Expertenjury des KS Energie- und Umweltpreises, auf den Punkt. Mit den eingereichten Neuerungen der Kandidaten zeige man gerade in diesem Jahr Leuchttürme auf, die Menschen dabei unterstützen sollen, wieder besser durch die in Unordnung geratene Welt zu navigieren, und ihnen damit Orientierung bieten. Der 41. KS Energie- und Umweltpreis (www.ks-auxilia.de/automobilclub/ks-energie- und-umweltpreis) unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz will daher einmal mehr den Mut der Mobilitätsbranche zu neuen Ideen für Klimaschutz und Energiesparen belohnen. Potentielle Kandidaten können sich noch bis Ende März 2023 beim Automobilclub KS e.V. bewerben.

Eine Chance für den Industriestandort Deutschland
Innovationen sind eine Lösung zur Stärkung des Industriestandortes Deutschland und Europa, ist Schiefer mit Blick auf die Mobilitätsbranche überzeugt. Sie seien die Joker, die die Spielregeln des  Mobilitätsmarktes zugunsten Deutschlands und Europas verändern können. Um nicht abgehängt zu werden, gelte es daher mehr denn je, Innovationen für eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Industrie zu nutzen. „Das ist dringend notwendig, denn der Industriestandort Deutschland und Europa ist gefährdet“, so Schiefer.

Die derzeitige Situation zeige auf, dass bisher unangefochtene Branchen und Segmente, wie die Automobilbranche, unter massiven Wettbewerbsdruck kommen. So seien z.B. deutsche Autos gerade im Bereich der neuen E-Antriebe in Asien schwach nachgefragt. Umgekehrt sei ein auf Europa zurollender „Tsunami“ von asiatischen Autos zu befürchten. Hinzu komme ein massiver Preisdruck auf deutsche Autobauer – angetrieben z.B. von den starken Preisreduzierungen des Autobauers Tesla und kompetitiver Preispositionen chinesischer Hersteller wegen Kostenvorteilen bei der Batteriebeschaffung. Weiterer Druck entsteht durch Rohstoffknappheiten, die einen rohstoffarmen Standort besonders betreffen. Abbrechende Lieferketten bestimmen dann die Zahl gefertigter Autos. Umfangreiche Klimaschutzauflagen bieten große Chancen für eine technologiestarke Industrie, belasten die Branche aber zusätzlich monetär und mit hohem Entwicklungsbedarf. Technologiestärke und Innovationen weisen aus Schiefers Sicht den Weg aus dem Dilemma.

VDA: „Wir brauchen ein ambitioniertes Standortprogramm“
Auch eine Umfrage des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA) vom Februar 2023 bestätigt die angespannte Lage des Industriestandorts in Deutschland. VDA Präsidentin Hildegard Müller fordert deshalb ein ambitioniertes Standortprogramm mit weniger Bürokratie, mehr Handelsabkommen, ein konkurrenzfähiges Steuersystem sowie einfachere und schelle Planungs- und Genehmigungsverfahren. Darüber hinaus müsse die Energie- und Rohstoffversorgung mit internationalen Partnerschaften abgesichert werden, wenn Deutschland und Europa unabhängiger werden wollen. Bei all dem brauche die Politik mehr Tempo und Entschlossenheit, sonst drohe Deutschland international zunehmend den Anschluss zu verlieren.

KS Energie- und Umweltpreis unterstreicht Innovationsfähigkeit der Branche
Trotz – und gerade wegen – des weiter schwierigen Umfelds für die Mobilitätsbranche will Deutschlands drittgrößter Automobilclub der Öffentlichkeit mit der Verleihung des 41. KS Energie- und Umweltpreises am 14. Juli 2023 in München auch in diesem Jahr wieder die hohe Innovationsfähigkeit der Branche eindrucksvoll vor Augen führen. „Die Mobilitäts- und Energiewirtschaft stehen vor großen Herausforderungen durch die gleichzeitig steigenden Anforderungen aus den unterschiedlichen Richtungen – sei es die Zäsur in der Globalisierung, die Energiepreisexplosion oder auch steigender Wettbewerbsdruck durch neue Hersteller. Doch gerade durch Innovationen wird sich die Spreu vom Weizen trennen“, sagt Schiefer.

„Der KS Energie- und Umweltpreis stellt eine Plattform dar, auf der sich der Automobilclub KS e.V. bei engagierten Menschen, Unternehmen und Organisationen für ihr besonderes Engagement bei Lösungen von
aktuellen Herausforderungen speziell im Bereich der Mobilität bedankt. Durch die Auszeichnung wollen wir auch andere dazu motivieren, nicht in ihrem Bemühen nachzulassen, Innovationen und  klimaschützende, dem Menschen nützende Mobilitätsformen hervorzubringen, und damit auch dazu beizutragen, die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes nachhaltig zu befruchten“, resümiert KS Jurymitglied Dr. Ulrich W. Schiefer.