„O‘zapft is“ – wertvolle Aufklärungsarbeit zum Alkoholeinfluss im Straßenverkehr

Wiesn-Gaudi und Volksfest-Stimmung sind auf dem Münchner Oktoberfest untrennbar mit Bierkonsum verbunden. Die Folge: Der Heimweg wird mitunter zum Problem. Doch ab wann ist man eigentlich fahruntüchtig und wie reagiert man unter Alkoholeinfluss? Oder auch: Wie hoch ist eigentlich mein aktueller Alkoholpegel? Davon konnten sich Festbesucher am Rande der Wiesn nüchtern oder auch nicht bei der gelungenen Verkehrssicherheitsaktion des Automobilclub KS e.V. selbst ein Bild machen. Mit der Aktion hat der Automobilclub mit Firmensitz in München direkt an der Wiesn die Besucher erneut zum Thema Alkoholeinfluss und Sicherheit im Straßenverkehr aufgeklärt.

„O‘zapft is“ hieß es in diesem Jahr wieder nach zwei Jahren Corona-Pause auf dem größten Volksfest der Welt. Wo das Bier in Strömen fließt – mehrere Millionen Liter sind es während der rund zwei Wochen –, stellt sich immer auch die Frage nach dem Heimweg: „Am besten fährt man da natürlich mit den Öffentlichen oder einem Taxi oder aber man geht zu Fuß. Wer sich alkoholisiert hinters Steuer setzt, gefährdet sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer“, mahnt der Automobilclub KS e.V. Laut Statistischem Bundesamt stellen Alkoholunfälle mehr als 90 Prozent der Unfälle mit berauschenden Mitteln dar. Bei 4,9 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden war 2020 Alkoholeinfluss eine der Unfallursachen. Unter den tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern machten die Alkoholunfälle sogar ganze 5,7 Prozent aus, was eine überdurchschnittlich hohe Schwere der Alkoholunfälle aufzeigt. Rechtlich gilt als absolute Fahruntüchtigkeit beim Führen von Kraftfahrzeugen der Wert von 1,1 Promille Blutalkoholkonzentration; für Radfahrer sind es 1,6 Promille. Doch bereits ab 0,3 Promille kann eine relative Fahruntüchtigkeit vorliegen, etwa bei einer beeinträchtigten Reaktionsfähigkeit, Torkeln, fehlender Pupillenreaktion bei veränderter Helligkeit und Ähnlichem.

Simulation mit der Rauschbrille und kostenloser Alkoholtest
Inwieweit Alkohol einen selbst beeinträchtigt, vermag man im Rauschzustand nie objektiv einzuschätzen. Anders hingegen, wenn man im nüchternen Zustand eine Rauschbrille aufsetzt, die die Einschränkungen aufgrund des Alkoholkonsums simuliert. Mit dem Neustart des Oktoberfests hat in diesem Jahr auch der Automobilclub KS e.V. wieder seine traditionelle Verkehrssicherheitsaktion durchgeführt, die auf große Resonanz stieß. Auf dem Areal der Uhlandstraße 7, direkt an der Theresienwiese, konnten Festbesucher mit einer Rauschbrille mit simulierten 1,3 Promille versuchen, in einer Reihe angeordnete Tennisbälle nach und nach aufzuheben. Wie in jedem Jahr waren die Teilnehmer äußerst überrascht, wie stark sich der theoretische Alkoholkonsum aufgrund der Rauschbrille bemerkbar machte. Erstaunt zeigten sich viele Teilnehmer zudem bei den ebenfalls durchgeführten freiwilligen Alkoholtests über die tatsächlich aufgezeigten Ergebnisse. Der am höchsten gemessene Alkoholwert lag in diesem Jahr bei stolzen 1,7 Promille. Die Verkehrs- und Sicherheitsexperten des KS hatten die Reaktionen der Teilnehmer bereits erwartet: „Uns zeigt das deutlich, wie viel Aufklärungsarbeit im Bereich Alkohol gerade auch im Straßenverkehr nach wie vor nötig ist.“ Insgesamt unterstrich auch die diesjährige Aktion des Automobilclubs KS e.V. die große Vernunft der Probanden. So waren durchweg alle Teilnehmer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum größten Volksfest der Welt angereist.