Mobil sein, mobil bleiben

Selbstständigkeit ist für uns Menschen immens wichtig. Dazu zählt auch die Möglichkeit, sich eigenständig fortzubewegen, selbst zu bestimmen, wann und wie man mobil sein möchte – mit dem eigenen Auto. Was aber tun, wenn die Fahrtüchtigkeit im Alter nachlässt und der Fahrer zu einer potentiellen Gefahr im Straßenverkehr wird? Für den KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS) ist klar: Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer hat auch in diesem Fall oberste Priorität.

Im Alter weiter mit dem eigenen Auto unterwegs sein? Alles eine Frage der geistigen wie auch körperlichen Verfassung. Tendenziell aber verlängern sich Reaktionszeiten – unter Umständen auch aufgrund von Medikamenteneinnahme –, die Konzentration lässt schneller nach und man hört sowie sieht vielleicht nicht mehr ausreichend gut. Bis zur Fahruntüchtigkeit ist dies ein schleichender Prozess, der meist nur unzureichend wahrgenommen wird. Fakt ist auch: Aufgrund des demografischen Wandels sind zudem immer mehr ältere Menschen aktiv am Straßenverkehr beteiligt – und zwar nicht nur als Radfahrer oder Fußgänger, sondern auch als Autofahrer.

Wie lange fahren?
Doch wie alt ist zu alt, um noch selbst Auto zu fahren? Dies ist natürlich ganz individuell verschieden. Für die Experten des Automobilclub KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS) steht jedoch fest: Die Sicherheit im Straßenverkehr hat immer klar Priorität – zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer. Denn, so der drittgrößte Automobilclub: „Wer am Steuer – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr angemessen auf die aktuelle Verkehrssituation reagieren kann, gefährdet sowohl sich selbst als auch andere.“

Um einschätzen zu können, wie es um die eigene Konstitution bestellt ist, raten die Sicherheitsexperten daher zu regelmäßigen Check-ups beim Hausarzt. Zugleich ist hier ein gesundes Augenmaß bei der Selbsteinschätzung gefragt, auch wenn das mitunter schwierig ist. Denn, Hand aufs Herz, wer möchte schon sich selbst oder anderen eingestehen, dass er nicht mehr fit genug ist, um sich hinter das Steuer zu setzen?

Alternativen für die Zukunft
Darüber hinaus sind nach Ansicht von Deutschlands drittgrößtem Automobilclub aber auch der Bund bzw. die Kommunen gefragt, Anreize zu schaffen, damit ältere Menschen gegebenenfalls freiwillig ihren Führerschein abgeben. Nach Ansicht des KS sind etwa sehr günstige Seniorentaxis für Einkäufe, Arztbesuche und andere Erledigungen oder die kostenfreie Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel vor Ort attraktive und sinnvolle Alternativen.

Erleichternd hinzu kommen immer neue und bessere Fahrerassistenzsysteme und technische Features in den Fahrzeugen. Gerade für ältere Menschen kann das jedoch Fluch und Segen zugleich bedeuten. So ist die ältere Generation einerseits meist deutlich weniger technikaffin, weiß mit Touchscreens und Assistenzsystemen weniger intuitiv umzugehen als jüngere Fahrer und lässt sich von Warnsignalen oder Ähnlichem leichter aus der Fassung bringen. Andererseits können Einparkassistenten, Abstandsregler, Spurwechselassistenten und Co. für Senioren aber gerade hier eine wertvolle Hilfe darstellen. Damit könnten sich die Selbstständigkeit und unabhängige Mobilität klar verlängern lassen. Da zudem das autonome Fahren keine ferne Zukunftsmusik mehr ist, kann auch unter diesem Gesichtspunkt Mobilität im Alter eine sichere Sache sein.